Wer bei Google nach „Platanen“ sucht, der bekommt beim Steckbrief die Information:
- benötigt sehr viel Platz zum Ausbreiten
- wegen der Wurzeln dürfen keine Mauern, Gehwege, Rohre oder Leitungen in der Nähe sein
In den 70er Jahren gab es noch kein Google und es gab beim Pflanzen der Platanen am Südring auch keine Warnhinweise. Auf jeden Fall ist nach der Kanalsanierung aufgefallen, dass die Rinnenführung durch die angrenzenden Bäume zum Teil sehr stark angehoben und dadurch die Wasserführung nicht mehr gewährleistet werden kann. Auch der Gehweg auf der westlichen Seite ist durch Wurzelaufwürfe stark beschädigt, so dass auch hier eine Sanierung mit nur kurzer Haltbarkeit vorhanden wäre.
Die zur Abstimmung vorgelegte und vom Planungsausschuss freigegebene Planung sieht vor, die Straßenbreiten von 7m auf 6m zu reduzieren. Dadurch soll den Bäumen zur Straße mehr Platz gegeben werden. Der Gehweg auf der Westseite (Schlossseite) soll komplett wegfallen.
Da der Gehweg entfällt, muss neben dem geplanten Fußgängerüberweg ein weiterer Überweg hinter der Parkplatzeinfahrt für die Wohnmobile realisiert werden. Hierzu soll durch Beet-Einfassung die Straße auf 3,5m Breite reduziert werden.
Dieser Entwurf wurde von allen Parteien, außer der FDP, für gut befunden und der Beschlussvorlage wurde mit 11 zu 1 Stimmen zugestimmt.
Wo sind unsere Bedenken?
1. Stichwort Nachhaltigkeit:
Herr Roters betonte, dass sich die Wurzeln natürlich den Weg des geringsten Wiederstandes suchen. Dies könnte an den Bildern zur Straßenseite gesehen werden. Die Anhebungen der Entwässerungsrinne entständen hauptsächlich durch den Baumstamm, die Anhebungen beim Gehweg durch die Wurzeln.
Wir befürchten, dass wenn nun den Bäumen zur Straße hin mehr Platz gegeben wird, dass die Wurzeln sich sehr schnell in Richtung Straße entwickeln werden. Dies hätte eine abermalige Anhebung der Rinne bzw. Straße zur Folge. Nach Aussage von Herrn Roters erwartet er, dass wir hier für die nächsten 1-3 Jahre Ruhe hätten.
Es handelt sich damit nur um eine kurzfristige Lösung des Problems. Mittelfristig sind hier die gleichen Probleme zu erwarten, die nach Beschlussvorlage nachhaltig gelöst werden sollten.
Auf dem gegenüberliegenden Gehweg soll auf Antrag der UWG die kleine Hecke als Abgrenzung zur Straße stehen bleiben. Im ursprünglichen Entwurf sollte der hier gewonnene Platz für die Bäume auf der Gegenseite genutzt werden.
Da die Straßen auf jeden Fall 6m breit sein muss (Kreuzungsverkehr LKW muss möglich sein), müsste demnach die Gehwegbreite reduziert werden, oder der Gehweg in Richtung Parkplatz verschoben werden.
Wir befürchten daher, dass wir durch das Stehen lassen der Hecke, die Gefahr der Anhebung der Gehwegplatten auf diese Seite verlagern. Auch dies scheint keine nachhaltige Lösung zu sein
2. Stichwort (Fußgänger-)Verkehr
Durch die bereits umgesetzte Maßnahme (Karpfenteich) und die noch anstehenden Maßnahmen (Mehrgenerationengelände, Naturparkhotel) verbunden mit den seit Jahren steigen Besucherzahlen des Schlosses ist damit zu rechnen, dass der Verkehr in diesem Bereich zunehmen wird. Der Parkplatz wird zu Stoßzeiten (sonnige Wochenenden, Adventmarkt, Konzerte,…) häufiger an seine Kapazitätsgrenzen stoßen. Die alternativen Parkmöglichkeiten werden dann der Südring selbst und die Hagenwiese sein.
All diese Gründe werden dazu führen, dass durch den Wegfall des Gehweges zur Schlossseite die Straße durch Fußgänger bzw. kleineren Kindern mit Fahrrad häufiger überquert werden muss.
Durch die auch in den Parkplatz Ein- und Ausfahrten reduzierte Fahrbahnbreite, kann es zu Stoßzeiten zu Verkehrs-störungen kommen, die zu einem weiteren erhöhten Risiko für die Fußgänger in den naheliegenden Fußgängerüberführungen führen kann.
Unser Vorschlag zur möglichen Verbesserung der Situation:
Seitens der FDP wurde vorgeschlagen, den Gehweg auf der Westseite zu halten. Dies könnte im vorderen Bereich durch eine Verlegung auf die Obstwiese erfolgen. Im hinteren Bereich müssen die Platanen gegen neue langsam wachsende Bäume ausgetauscht werden.
Durch diese Maßnahmen könnte der Gehweg bestehen und die Straßenbreite im vorderen Einfahrtsbereich des Parkplatzes bei den ursprünglichen 7m bleiben.
Seitens Herrn Roters wurde darauf hingewiesen, dass die Obstwiese nicht der Gemeinde gehört. Ansonsten stand der Vorschlag nicht weiter zur Diskussion.
Fazit:
Mit diesen Entwurf hat man eine kurzfristige Lösung für das Problem Anhebung von Gehweg und Entwässerungsrinne gefunden. Eine nachhaltige Lösung für das eigentliche Problem, die es nach Beschlussvorlage eigentlich sein sollte, gibt es weiterhin nicht. Eine mögliche Diskussion durch den Einwand von der UWG, dass für den weiteren Bereich des Südringes ein Lösung gefunden werden muss, wurde von Bürgermeister Thesing im Keim erstickt („Es geht heute nur um diesen Bereich. Um den weiteren Bereich des Südringes werden wir uns mittelfristig kümmern).
Wir befürchten, dass wir spätestens dann diesen beschlossenen Entwurf noch einmal auf den Prüfstand stellen müssen.